Wissenswertes

... und nun ein paa Hinweise zu Schottland:

Fahren

Fahren in England und Schottland ist viel einfacher als man es sich vorstellt. Auch an den Linksverkehr gewöhnt man sich rasch.
Gewöhnungsbedürftig sind allerdings die vielen Kreisel, in Neudeutsch: Roundabouts. Tatkräftige Hilfe durch den Beifahrer ist da schon hilfreich. Nicht nur wegen der Orientierung, sondern hauptsächlich wegen der Sicht. Da man schräg in den Kreisel einfährt, sieht man einfach nicht, was von rechts auf einem zu rauscht.
Die Strassen sind in der Regel sehr gut ausgebaut und kaum einer stört sich daran, wenn sich hinter einem Wohnmobil oder LKW mal eine Schlange bildet. Riskantes Überholen wie man es von hierzulande kennt, kommt kaum vor. Und da wir ja Zeit haben, nutzen wir einfach einer der vielen Parkplätze und lassen den nachfolgenden Verkehr vorbei. Man wird staunen, aber in Schottland bedankt man sich dafür.
Spätestens in den Highlands wird es geruhsamer. Das liegt nicht nur daran, dass die Verkehrsdichte erheblich abnimmt, sondern auch an den Strassenverhältnissen. Vielerorts findet man nur noch schmale, einspurige Strassen, sogenannte single track roads, auf denen schnell fahren nur dann Spaß macht, wenn man permanent sein Womo aufräumen möchte. Kurve reiht sich an Kurve. Da verzichtet man gerne auf höhere Geschwindigkeit.
Für den Gegenverkehr gibt es in kurzen Abständen Ausweichbuchten. Wer als erstes eine erspäht bleibt stehen und läßt den Gegenverkehr vorbei. Auch der nachfolgende Verkehr freut sich, wenn er vorbeigelassen wird.
Übrigens, wir benutzen die linke Ausweichbucht. Und falls wir es mal vergessen sollten: Ein freundliches, entschuldigendes Lächeln hilft Wunder.

 

Fähre

Viele Wege führen bekanntlich nach Rom. In diesem Fall nach Schottland. Je nach dem welches Ziel man vor Augen hat, bieten sich mehrere Routen an:

von Rotterdam nach Harwich mit
Stena Line
Der Vorteil liegt in der Kurzen Überfahrt. Schon in wenigen Stunden ist man in England. Bis nach Schottland kommt, dauert es allerdings noch etwas. Für die Fahrt bis nach Glasgow sind mindestens sieben Stunden Fahrt einzuplanen.
Diese Linie rentiert sich nur, wenn Ziele in England angesteuert werden sollen. Z. B. Yorkshire Dales oder den Lake District.
Haustier werden mitgenommen.

von Rotterdam nach Hull mit
P&O Ferries
Abends um sechs wird eingeschifft. Man geniesst noch einmal eine ausgiebige Dusche und schreitet entspannt zum Abendessen. Und während man gemütlich in Morpheus Armen ruht schippert man Richtung England. Ausgeruht geht es nach dem Frühstück los. Bis nach York (sehenswert) fährt man eine Stunde. In Glasgow ist man in etwa vier Stunden.
Für Reisende mit Haustier ist dies übrigens die nördlichste Fährverbindung (Stand 2004)

von Amsterdam nach Newcastle mit
DFDS Seaways
Auch hier erfolgt die Überfahrt über Nacht. Newcastle liegt fast schon an der Grenze nach Schottland. Edinburgh ist in etwa zwei Stunden erreicht.
Nur Haustiere werden nicht mitgenommen (Stand 2004).

von Zeebrugge nach Edinburgh mit
Superfast Ferries
Die Schottlandfähre schlechthin. Besser geht es nicht mehr. Dafür ist es auch die teuerste Überfahrt. Und Haustiere werden nicht mitgenommen (Stand 2004).


Für welche Fährverbindung man sich entscheidt bleibt jedem selbst überlassen. Sofern kein Besuch in London ansteht ist von den Kanalfähren abzuraten. Geld spart man kaum, ist dafür aber erheblich länger unterwegs.
Apropos Geld. Im Prinzip kosten alle Fähren, mit Ausnahme von Superfast, fast alles das gleiche. Am billigsten fährt man, wenn man rechtzeitig und über Internet direkt bei der Fährlinie bucht.

 

Hunde mitnehmen

Die neuesten Informationen zu Pet Travel erhält man hierzu auf den Seiten der britischen Botschaft. Es klingt zwar hochkompliziert, ist aber garnicht so schlimm.
Das Verfahren in Kürze:
Der Hund wird vom Tierarzt gegen Tollwut geimpft. Vier Wochen später wird eine Blutprobe entnommen und an ein spezielles Labor geschickt, dass den Tollwuttitter bestimmt. Da der Grenzwert recht hoch liegt, kann es sein, dass eine Nachimpfung notwendig ist. So war’s bei unserem Hund.
Ist der Titter hoch genug und das Attest des Labors liegt vor ist die größte Hürde genommen. Ab jetzt heißt es erst einmal warten. Und zwar mindestens sechs Monate. Danach steht einer Einreise nichts mehr im Wege.
Zwischen 24 und 48 Stunden vor Einreise muß der Hund vom Tierarzt entwurmt werden.
Und natürlich muß der übliche Verwaltungskram erledigt werden. Vom Amtstierarzt ist eine Bestätigung über die Impfung auszufüllen. Der Tierarzt muß bestätigen, dass der Hund entwurmt wurde und frei von Zecken ist. Die notwendigen Formulare gibt es ebenfalls bei
Pet Travel.
Nun kann es los gehen. Die Formulare, der Impfpass und das Tollwutattest sind vor Einschiffung dem Fährunternehmen vorzulegen. Eine Untersuchung des Hundes erfolgt nicht. Damit wären die Damen und Herren an der Rezeption auch überfordert. Hauptsache der Formalismus stimmt.
Die Überfahrt verbringt unser Liebling dann in einer Hundebox an Bord der Fähre.

Die Rückreise gestaltet sich dann erheblich einfacher. Wir zeigen unsere Formulare an der Rezeption vor. Bekommen einen Stempel. Und das war’s

 

Wetter

Wer nach Schottland reist, hat gute Chancen alles zu erleben, was die Wetterküche so zu bieten hat. Vom Sonnenbrand im März bis zum Schneesturm im Juni. Es ist alles dabei. Auf jedem Fall ist Schottland kein Urlaubsland für Schönwetterfanatiker.
Eben ist noch alles triefendnass und nebelig, fegt ein heftiger Wind über’s Land. Und schon wenige Stunden später folgt auf Regen Sonnenschein.
Wasserfeste und winddichte Kleidung ist ein absolutes Muss. Aber auch leichte Kleidung sollte man mit sich führen. Denn es gibt auch Tage, an denen die Sonne vom Himmel brennt und man fühlt sich wie am Mittelmeer.
Dann ist Schottland am schönsten. Strahlende Sonne am blauer Himmel, azurblaues Meer und saftig grüne Wiesen. Ein schöneres Urlaubsland kann es nicht geben.

 

Stellplätze

Nirgendswo sonst ist das Auffinden von Stellpätzen so einfach wie in Schottland. Natürlich gibt es Ausnahmen. Problematisch wird es in den Städten und touristischen Hochburgen. Und je näher man an die englische Grenze kommt.
Ansonsten gilt: Man sucht sich einfach ein ruhiges Plätzchen, schaut, dass man niemand behindert oder belästigt, und bleibt einfach stehen. Viel einfacher geht es wohl nicht. Und sollte einmal das Übernachten nicht erwünscht sein, so steht da mit Sicherheit ein Schild mit dem Hinweis “No overnight standing”. Es versteht sich wohl von selbst, dass man sich daran hält.

 

Ver- und Entsorgung

Öffentliche Ver- und Entsorgungsstellen wird man in Schottland vergeblich suchen. Da hilft es nur, einen der vielen Campingplätze aufzusuchen.
Vielerorts findet man öffentliche Toiletten, die teilweise auch Wasserzapfhähne besitzen. Frischwasser auffüllen ist da kein Problem. Vorausgesetzt man ist nicht sehr empfindlich. Es ist davon auszugehen, dass es sich nicht um Trinkwasser deutscher Qualität handelt und, dank Moor, hin und wieder leicht braun eingefärbt sein kann. Wir hatten allerdings noch nie Probleme damit.